Der Wind bringt dunkle Wolken aus der Ferne
sie ziehn langsam, stetig näher
Es wird finster, gar richtig düster wie in der Nacht
Bald die Natur ihre ganze Kraft entfacht
Ich hör in der Ferne, wie ein Kind glücklich lacht
Wenn man leise lauscht vernimmt man schon ein Grummeln
hier auf der Wiese noch die Bienen summen
Fließig, eifrig wie sie sind.
Der Wind bringt nun auch die Baumwipfel zum rauschen
Menschen eilig nach Hause laufen - bloß nicht nass werden
Doch ich bleibe hier.
Die ersten Tropfen beginnen zu fallen
Ich spür sie auf dem Arm
Man meint fast, sie seien warm
Doch in der Schwüle verleihen sie zunächst Kühle
Die ersten Tropfen fallen
Die Grashalme sich unter ihrer Last biegen
Der Wind hat begonnen sie zu wiegen
Ich hör in der Ferne, wie ein Kind glücklich lacht
Das Gewitter ist nun ganz in der Nähe
Grelles Licht, Blitze zucken
Es scheint der Himmel würde Feuer spucken
Das Grummeln ist nun ein starker Donner
Und immer wieder Blitze zucken
Wie tausend suchende Arme sie sich verzweigen-suchen sie Halt
Mein Arm ist bereits ganz nass geworden
Die Tropfen rinnen daran hinunter, durchnässen meine Kleidung
Ich sitze noch immer, mir ist kalt
Und Dampfschwaden steigen langsam auf
Sie ziehen fort, das Gewitter und der Regen
vom Wind getragen an einen andern Ort
Doch für den Boden war es ein Segen
Lange war er schon trocken
Das Schauspiel ist nun vorbei
Die Sonne zeigt schon wieder erste Strahlen
Regentropfen beginnen leicht zu schimmern
Der Donner ist gewichen, nur noch einem fernes Grummeln
bald auch wieder Bienen summen
Bald scheint alles wie unberührt.
Als wäre nichts geschehen
Was vorerst bleiben sind Bilder,
das Schauspiel ich habe es gesehen
Vielleicht bald ein neues Blümlein aufblüht
Juli/August 2008